Neue Vocalsolisten

© Martin Sigmund

Der Name ist Programm: Die sieben Konzert- und Opernsolisten, vom Koloratursopran über den Countertenor bis hin zum schwarzen Bass, verstehen sich vor allem als Forscher und Entdecker. Um dem Neuen den Weg zu bereiten, pflegen die Neuen Vocalsolisten den beständigen Austausch mit arrivierten und jungen Komponisten bei der Recherche nach neuen Klängen, Stimmtechniken und vokalen Ausdrucksformen. Dabei bewegen sich die Neuen Vocalsolisten insbesondere auf dem Terrain des Musiktheaters von heute, das mehr denn je die Mittel der Elektronik und der Videokunst nutzt. Auch interdisziplinäre Arbeit mit bildender Kunst, Literatur sowie Elementen der Alten Musik gehört zum Konzept. Vor diesem Hintergrund haben die Neuen Vocalsolisten das Genre des vokalen Kammer-Musik-Theaters geprägt, u. a. mit Werken von Lucia Ronchetti, Luciano Berio, Carola Bauckholt, Luca Francesconi, Claude Vivier, Georges Aperghis und Oscar Strasnoy. Partner der Neuen Vocalsolisten sind dabei stets hochkarätige Spezialistenensembles und Rundfunkorchester, international bedeutende Opernhäuser, die freie Theaterszene, elektronische Studios sowie zahlreiche Veranstalter von Festivals und Konzertreihen neuer Musik in aller Welt.


Internationale Beachtung fanden in den vergangenen Jahren Musiktheaterproduktionen wie Freizeitspektakel von Hannes Seidl und Daniel Kötter mit Aufführungen in Venedig, Stuttgart, Madrid, Oslo und Warschau sowie José-María Sánchez-Verdús Aura in Madrid, Stuttgart, Venedig, Berlin und Hamburg. Das Jahr 2014 war in besonderem Maße von ungewöhnlichen szenischen Produktionen geprägt: Bei ECLAT erlebte die Video-Konzert-Architektur Mediterranean Voices von Komponisten aus zwölf mediterranen Ländern ihre Uraufführung. Das tagesfüllende Projekt über zwölf Identitäten des Mittelmeerraums wurde in Stuttgart, Madrid und Venedig gespielt und stand auch 2015 in Gent, Victoria und San Sebastian auf dem Programm. Bei der Münchener Biennale brachten die Neuen Vocalsolisten die Musiktheater Utopien von Dieter Schnebel und Sommertag von Nikolaus Brass zur Uraufführung. Und beim Festival Ultima in Oslo schließlich hatte Simon Steen-Andersens Musiktheater Buenos Aires Premiere mit anschließenden Stationen in 's-Hertogenbosch, Kopenhagen, Aarhus und Huddersfield.